KoLBi - Kohärenz in der Lehrer*innenbildung

Zwischen Medienhimmel und Medienhölle – The Narratives of Popular Culture in the English Classroom

Projektleitung

Dr. Ralf Gießler (Fachdidaktik des Englischen)

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Janine Schledjewski (Institut für Bildungsforschung)

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Kooperationspartner

Daniel Becker (Anglistik, Literaturwissenschaft)

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Die lange Tradition der Ablehnung populärkultureller Phänomene in der Didaktik und Pädagogik des deutschsprachigen Raumes ist abgelöst worden durch die Erkenntnis, dass Erzählmuster von populärkulturellen Medienerzeugnissen stark identitätsprägend sind und daher Populärkultur in ihrer Allgegenwart nicht aus dem Klassenzimmer zu verbannen ist. Die Universalität des Erzählens als dominante Praxis gesellschaftlicher und individueller Identitäts- und Bedeutungsstiftung ist seit dem sogenannten Narrative Turn in den 1970ern und 80ern zum Gemeinplatz innerhalb der Erzählforschung geworden. Erzählen gilt demnach längst nicht mehr als ausschließlich literarische Ausdrucksform, sondern übernimmt eine äußerst wichtige Funktion in der Art und Weise, wie ein Individuum seine/ihre Umwelt mit Bedeutung und Sinn versieht.

Das Projektvorhaben führt die Perspektiven der Fachdidaktik Englisch, der Literaturwissenschaft und der Mediendidaktik zusammen. Im Rahmen eines Projektseminars sollen Studierende der Anglistik befähigt werden, die Produkte der Populärkultur als „bedeutungsvolle Zeichensysteme der Zielkultur“ (Volkmann 2010: 71) für den Englischunterricht nutzbar zu machen. In dem Projektseminar The Narratives of Popular Culture in the English classroom entwickeln Studierende die „Fähigkeit zur Analyse und Didaktisierung von Texten“ (KMK 2008, S. 35). Das Projektseminar trägt zum Erreichen zentraler Ziele der ersten Ausbildungsphase bei. Studienabsolventinnen und –absolventen lernen „die wichtigsten Ansätze der Sprach-, Literatur-, Kultur- und Mediendidaktik“ nicht nur kennen, sondern lernen sie auch „für den Unterricht [zu] nutzen“ (KMK 2008: 35) und erwerben so Medienkompetenz. Studierende lernen, wie sie jugendlichen Lernenden didaktisch gehaltvolle und kritisch reflexive Zugänge zu aktuellen, jugendkulturellen medialen Produkten der anglophonen Zielkulturen ermöglichen.

Das Setting eines Projektseminars erlaubt die erzähltheoretische und didaktische Analyse zeitlich parallel und am gleichen Text stattfinden zu lassen. Auf diese Weise können die Kompetenzerwartungen des Lehrplans für das Fach Englisch direkt bei der erzähltheoretischen und didaktischen Analyse mit bedacht und erörtert werden. Am Ende der Sekundarstufe I sollen Lernende z. B. „einfach strukturierten Hör- und Filmsequenzen wesentliche Informationen (u. a. Darstellung der Personen, Beziehungsstrukturen, Handlungsstränge) entnehmen“ und beim Umgang mit Texten und Medien die Funktion besonderer inhaltlicher Muster typischer Handlungsverläufe sowie das Zusammenwirken von Ton, Bild und Sprache in Filmsequenzen beschreiben können (MSJK 2004: 38).

Am Ende des Projektseminars stehen zwei Produkte: a) eine Website, auf der die im Projektseminar entwickelten Materialien für spätere Verwendungszwecke und für ein breiteres Publikum (Studierende, Referendare und aktive Lehrkräfte) zur Verfügung stehen und b) didaktisch aufbereitete Unterrichtsmaterialien und –sequenzen, die im Rahmen des Praxissemesters von Studierenden erprobt werden können.

Weitere Informationen erhalten Sie auf den Webseiten des Teilprojektes www.popcult.uni-wuppertal.de

Literaturangaben

KMK (Hrsg.) (2008). Ländergemeinsame inhaltliche Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken in der Lehrerbildung Link zum PDF

Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW (MSJK) (2004). Kernlehrplan für die Gesamtschule - Sekundarstufe I, Englisch. Frechen: Ritterbach.

Volkmann, L. (2010). Fachdidaktik Englisch: Kultur und Sprache. Tübingen: Narr.

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